Gemeinsam sammeln wir Medizingeschichte(n) aus Graubünden.
Zur Geschichte der institutionellen medizinischen Versorgung und zur klinischen Medizin wurde in den letzten Jahren einiges publiziert. Noch wenig wissen wir über die Veränderungen der medizinischen Versorgung in den letzten Jahrzehnten in Graubünden. Das Wissen dazu lagert in den Köpfen der einheimischen Bevölkerung. Es sind eigene Erinnerungen sowie Geschichten und Traditionen, die weitererzählt und in der Familie weitergegeben werden. Damit dieses Wissen nicht verloren geht, tragen wir die vielfältigen Erfahrungen zusammen und ordnen sie historisch ein.
Medizinische Versorgung beinhaltet die klinische Medizin wie auch die unter dem Sammelbegriff der Komplementärmedizin zusammengefassten Formen und die sogenannte Volksmedizin.
In Projekt «Medizin im Dorf» setzen wir gemeinsam mit der Bevölkerung Schwerpunkte und «Geschichtsdetektivinnen» und «Geschichtsdetektive» können selbst Interviews führen und damit Inhalte aktiv mitgestalten. Die Interviews werden aufgenommen. Alle Co-Forschenden haben eine Interviewschulung erhalten und die Handhabung der Aufnahmegeräte sowie Interviewtechniken geübt.
2023 sind wir im Bündner Oberland in Kooperation mit dem Museum Regiunal Surselva gestartet. Seit Anfang 2025 sind die ersten Ergebnisse auf der Webseite www.medizin-im-dorf.ch zugänglich. Neben den Interviews geben Hintergrundtexte, Bilder und Geschichten Einblick in die Geschichte der medizinischen Versorgung im Dorf. Die Webseite wächst weiter und das Projekt «Medizin im Dorf» geht auch ins Oberengadin. Wir sind zudem auf der Suche nach «Rezepten und ihren Geschichten» aus dem gesamten Kanton, die online eingereicht werden können.
Projekttreffen Medizin im Dorf, Foto: Geschichtspunkte GmbH