Worum geht es in dem Projekt konkret?
Die Stadt muss sich neuen Fragen stellen, und die alte Infrastruktur muss neue überdacht werden: zu grosse nun ungenutzte Strassen, überflüssig gewordene Tiefgaragen in den Stadtzentren, zu viel Büroraum in Zeiten da Homeoffice Einzug hält, nicht mehr gebrauchte Produktionsflächen, die durch die Globalisierung überflüssig wurden. Dies sind nur einige dieser neuen Fragen, die sich stellen.
Neue Bedürfnisse zeichnen sich ab: grössere Wohnungen, die sich für Homeoffice eignen, Parks in der nahen Umgebung, damit wir husch hingehen können zum entspannen. Den Plätzen in den Städten wird eine grössere Bedeutung zugemessen, denn die Gesellschaft soll sich diese Orte teilen – hier finden die Begnungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen statt. Die Gesellschaft wird vielfältiger und der Austausch zwischen den einzelnen Gruppen immer wichtiger.
Die Stadt und damit das Verständnis, wem die Stadt eigentlich gehört, müssen neu definiert werden. Das fallende Paradigma, dass das Auto das Mass der Stadtplanung war bringt neue Opportunitäten in der Stadtplanung. Die Digitalisierung der Gesellschaft trägt dazu bei, dass die Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner sich direkt engagieren können. Sie können sich nun einzeln oder als Gruppe direkt in den Gestaltungsprozess einbringen und nicht nur hinterher auf Bestehendes reagieren. Sie liefern so bestes Expertenwissen über die Herausforderungen der Stadt – sowie innovative Lösungen.
Wie können Bürger:innen mitforschen?
Wir haben Stadtmodelle, die jedes Kind kennt und vor denen wir als Schulkinder mit offenen Augen schon standen. Es sind die Modelle, die uns die Vergangenheit näher brachten. Aber warum haben wir kein Stadtmodell der Zukunft, an dem wir alle mitgestalten können?
Wir laden die Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner dazu ein, ihre kreativen Ideen, einzubringen:
- … um citizen-designed Lösungen den Städten direkt zugänglich zu machen.
- … um die Sozialkosten zu optimieren, denn stadtbewohnerbasierte Lösungen sind immer Expertenlösungen, die auf Erfahrungen beruhen.
- … um die Freizeit der Leute sinnvoll zu nutzen und sie an der Planung teilhaben zu lassen.
Damit werden sie Trägerinnen und Träger der Stadtidentität. Denn wir verstehen es nicht, warum die Städte die kreative Kraft der Bevölkerung in der Stadtplanung nicht nutzen und diese mit dem Fachwissen professioneller Verkehrsplanerinnen, Umweltwissenschaftler und Landschaftsarchitektinnen vernetzen
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Forschung untersucht, wie Laien motiviert werden können, am Prozess der Stadtplanung teilzunehmen?
Es wird aufgezeigt, wie Städte kommunizieren sollen, dass Nachhaltigkeit kein "nicetohave" ist, sondern eine wichtige Grundlage unserer Gesellschaft.
Wie kann vermittelt werden, dass eine nachhaltige Stadtplanung sich positiv auf Leben und Gesundheit der Stadtbewohnerinnen und Bewohner auswirkt?
Wie muss der Wissenstransfer vom Fachwissen der Stadtplanung zum Stadtbewohner und zur Stadtbewohnerin konzipiert sein?
Wie kann das Bewusstsein für einen Verantwortungsvollen Umgang mit allen Beteiligten erzeugt werden?