Worum geht es in dem Projekt konkret?
Jedes siebte Gebäude der Schweiz ist hochwassergefährdet, und vier von fünf Schweizer Gemeinden waren in den vergangenen 40 Jahren von Überschwemmungen betroffen. Obschon Hochwasser zum Teil grosse Schäden anrichten und den Direktbetroffenen stark zusetzen, gehen sie schnell wieder vergessen. Innerhalb weniger Jahren sind sie aus dem Bewusstsein der Bevölkerung verschwunden. Dank dem «Kollektiven Überschwemmungsgedächtnis» soll sich das ändern. Auf einer Webseite macht das Projekt Fotos von Hochwasserereignissen aus der ganzen Schweiz öffentlich zugänglich.
Wie können Bürger:innen mitforschen?
Die Bevölkerung ist aufgerufen, eigene Aufnahmen von Überschwemmungen auf der interaktiven Webseite zur Verfügung zu stellen. Mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger soll die Bildersammlung laufend weiterwachsen.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Auf der Webplattform www.überschwemmungsgedächtnis.ch lassen sich Bilder von Hochwasserereignissen mit Hilfe von intuitiv verständlichen Funktionen sowohl nach Standorten wie nach Zeitpunkt suchen. Einerseits sollen so der Bevölkerung die Hochwasserrisiken in Erinnerung gerufen werden, andererseits stellen Überschwemmungsbilder für Fachleute und Behörden eine wichtige Informationsquelle dar, zum Beispiel für die Beurteilung von Gefahren oder als Entscheidungsgrundlagen für die Hochwasserprävention. Auch die Wissenschaft profitiert von der Datenbank. Anhand der Überschwemmungsbilder können beispielsweise hydrologische Modelle validiert werden, was schliesslich zu besseren Simulationen von Hochwasserereignissen und präziseren Risikoabschätzungen führt.