Nach zwei Jahren partizipativer Arbeit ist Ende August 2024 der Bericht «Citizen Science in der Schweiz: Bestandesaufnahme und Wege in die Zukunft» erschienen. Im Auftrag der Akademien der Wissenschaften Schweiz haben wir diesen Bericht in einem kollaborativem Schreibprozess erstellt. Im gemeinsamen Austausch mit einer Expert:innengruppe und unter Einbezug der Citizen Science Community haben wir den Stand der Dinge in der Schweiz aufgearbeitet sowie Ziele und Massnahmen formuliert - und damit geht die Arbeit weiter!
Tiina Stämpfli ist Leiterin der Geschäftsstelle Citizen Science Schweiz. Ihr ist es ein Anliegen, dass der Bericht «Citizen Science in der Schweiz» |
Der Bericht bietet eine Grundlage für ein gemeinsames Verständnis und dient als Ausgangspunkt, die Umsetzung der Handlungsvorschläge des Berichts in Angriff zu nehmen. Dies war denn auch die zentrale Frage des Workshops vom 31. Oktober 2024. Zusammen mit Vertreter:innen von Citizen-Science-Projekten, Hochschulen, den Akademien der Wissenschaften Schweiz und Förderorganisationen haben wir an nachfolgender Frage gearbeitet: «Wie setzen wir die Massnahmen aus dem Bericht in der Praxis um?» . Wir haben den Tag in einem Open-Space-Format mit einem hohen Grad an Ergebnisoffenheit gestaltet. Das bedeutet, dass die konkreten Themen vorher nicht von uns festgelegt, sondern von den Teilnehmer:innen selbst gesetzt wurden. Ein Gedanke dahinter war, die Menschen, die ähnliche Themen voranbringen möchten oder dazu beitragen können, miteinander zu vernetzen.
Im Rahmen des Open-Space-Formats konnten die Teilnehmenden Massnahmen identifizieren, an denen sie besonderes Interesse haben, an denen sie bereits arbeiten und solche, die sie vertiefend diskutieren möchten. Diese drehten sich um die Wirkung und Sichtbarkeit von Citizen Science, Lehrveranstaltungen für Forschende sowie die langfristige strategische Planung und Finanzierung. Insgesamt wurden acht Massnahmen ausgewählt und anschliessend in Gruppen erörtert und konkretisiert. Schliesslich hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich für konkrete Massnahmen zu entscheiden und eine aktive Rolle zu übernehmen. Genau diese Übernahme von Verantwortung für die vorgeschlagenen Massnahmen (von unterschiedlicher Komplexität) ist entscheidend, damit diese nicht im Sande verlaufen. Dieses Engagement kann entweder als verantwortliche:r Partner:in, als Kooperationspartner:in oder als Botschafter:in für Dritte oder unter Gleichgesinnten erfolgen.
Die Open-Space-Methode kam gut bei den Teilnehmenden an und hat sich als geeignetes Format erwiesen, um die Umsetzung konkret anzugehen. Als Ergebnis des äusserst produktiven Tages stehen folgende vier Massnahmen. Diese werden weiter behandelt respektive abgeklärt:
1. **Citizen-Science-Botschafternetzwerk** (siehe im Bericht Seite 40)
2. **Aufbau eines Citizen-Science-Trainingsprogramms (z.B. CAS-Programm)** (siehe S. 40)
3. **Einführung eines nationalen Preises** (siehe S. 45)
4. **langfristige strategische Planung** (Weiterentwicklung der Massnahmen zu “added value” S. 29)
Wir sind gespannt, wie sich die Arbeit entwickelt, und haben alle Teilnehmenden des Workshops für Ende Februar 2025 zu einem kurzen Follow-up eingeladen. Während des Follow-ups möchten wir einander über besprochene Themen, umgesetzte Aktionen sowie Ideen und Pläne informieren.
Der Bericht enthält viele weitere Impulse für die zukünftige Arbeit. Falls Du dich allein oder mit anderen für eine Massnahme engagieren möchtest, lass es uns bitte wissen. Gerne geben wir deiner Arbeit auf unseren Kanälen (Blog, Spotlight, soziale Medien …) eine Plattform.
Veröffentlicht am 5. Dezember 2024